28 Jul Jahreshauptversammlung der Kreishandwerkerschaft Schwandorf
Handwerk ein „Stabilitätsanker für die Region“
Ernst Maler ist „Metzger aus Leidenschaft“. Seine Begeisterung für das Handwerk will der neue Kreishandwerksmeister in die Öffentlichkeit tragen und Nachwuchskräfte anwerben. Bei den Neuwahlen gab es weitere Veränderungen an der Spitze.
Bei der Jahreshauptversammlung der Kreishandwerkerschaft am Mittwoch im Fortbildungszentrum Charlottenhof gab Bäckermeister Christian Glaab (Schwandorf) das Amt des Vorsitzenden nach sechs Jahren ab und versicherte: „Es war mir eine Ehre, die Handwerker im Landkreis vertreten zu dürfen“. Auch sein Stellvertreter Arnold Pöppl (Nittenau) stellte sich nicht mehr zur Wahl. Die Nachfolge traten Ernst Maler (Metzgerinnung, Schwandorf) und Florian Danzl (Schreinerinnung, Niedermurach) an. Dem Vorstand der Kreishandwerkerschaft gehören ferner Michael Zinnbauer (Sanitärinnung, Schwandorf), Johann Fischer (Zimmererinnung, Schmidmühlen) und Bernhard Stegerer (Metallinnung, Burglengenfeld) an.
Vorzüge herausstellen
Der neue Kreishandwerksmeister hat 1993 von seinem Schwiegervater die Metzgerei Spiegler in Schwandorf übernommen und führt sie seitdem mit seiner Frau Sabine. Seit 2013 ist Ernst Maler Vorsitzender der Metzgerinnung. Seit Mittwoch steht er als Kreishandwerksmeister auch an der Spitze der acht Innungen im Landkreis. „Wir wollen wieder mehr in den Vordergrund rücken, dass das Handwerk goldenen Boden hat“, sagte Maler in seiner Antrittsrede.
Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz, Jürgen Kilger, leitete die Neuwahlen und informierte über die aktuelle Entwicklung. Natürlich habe die Pandemie auch vor dem ostbayerischen Handwerk nicht Halt gemacht, so Kilger, aber es habe sich in dieser schwierigen Zeit einmal mehr als „Stabilitätsanker für die Region erwiesen“. Viele kleine und mittelständische Betriebe hätten ihre Flexibiliät unter Beweis gestellt. Der Zusammenhalt in den Familienbetrieben sei das Gebot der Stunde.
Investitionen realisieren
Im Konjunkturpaket der Bundesregierung sieht Jürgen Kilger einen „begrüßenswerten Schritt“. Die Senkung der Mehrwertsteuer sei geeignet, die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen zu erhöhen. Der Vertreter der Handwerkskammer plädierte deshalb für eine Verlängerung bis Mitte 2021. Jürgen Kilger appelliert an die Kommunen, ihre geplanten Investitionen jetzt zu tätigen. „Ein Stopp der Bautätigkeit wäre das falsche Signal“, so der Hauptgeschäftsführer.
In der Ausbildungsprämie der Bundesregierung sieht der Kammervertreter den Beweis für die Wertschätzung, die die Politik der dualen Ausbildung entgegenbringe. Jürgen Kilger bewundert den „Kampfgeist und die Flexibilität“ der Handwerker in dieser schweren Zeit. „Das stimmt mich optimistisch“, so der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer.
„Wir wollen wieder mehr in den Vordergrund rücken, dass das Handwerk goldenen Boden hat“.
Kreishandwerksmeister Ernst Maler
Text: Rudolf Hirsch
Bild: Claudia Mendel
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