17 Mai Bäcker-Innung Schwandorf
Mit 75 Proben beteiligten sich sechs Betriebe der Bäckerinnung Schwandorf an der jährlichen Qualitätsprüfung für Brot und Semmeln. Die Sortenwahl reichte vom Bauern- bis zum Vollkornbrot und von der Kaiser- bis zur Dinkelsemmel.
Seit 15 Jahren kommt der gebürtige Berliner Manfred Stiefel nach Schwandorf. Der sachverständige Bäckermeister bewertet die Produkte nach einem standardisierten Verfahren des „Deutschen Brotinstituts“ und vergibt Punkte für Form und Aussehen, Oberflächen- und Krusteneigenschaften, Struktur und Krumenbildung sowie Geruch und Geschmack. Die zahlenbasierte Wertung ist aber nur die eine Seite. „Ich kann meinen Kollegen auch so manche Tipps geben“, erklärt Manfred Stiefel. Diese reichen von backtechnologischen Ratschlägen bis zum Marketing und zur Produktkennzeichnung.
Ihm sei auch die Aufklärung der Verbraucher wichtig, so Stiefel. Er ermuntert die Konsumenten, sich regelmäßig von neuen Produkten ihrer Innungsbäckerei inspirieren zu lassen. Den Kunden rät er, sich lieber von einem großen Laib ein Stück abchneiden zu lassen, anstatt ein kleines Brot zu nehmen. Denn: „Ein großer Laib hat einen hohen Krustenanteil, und von dort zieht das Aroma in die Krume“. Bei einem kleineren Brot könne sich kein so charaktervolles Krustenaroma bilden.
Bei der Schwandorfer Bäckerinnung ist der Experte ein gern gesehener Gast. Auch bei der jüngsten Prüfung in den Räumen der Kreishandwerkerschaft in Charlottenhof fand er lobende Worte für die Qualität der Backprodukte und vergab bei 58 bewerteten Brotsorten 28 Mal die Note „sehr gut“ und 29 Mal die Note „gut“. Bei den 17 Semmelsorten gab es neunmal „Gold“ und siebenmal „Silber“. Jeweils eine Probe fiel aus der Wertung. Für Obermeister Christian Glaab ist das ein „gutes Ergebnis“. Er freut sich über „die neue Aufmerksamkeit, die das tägliche Brot in Corona-Zeiten erfährt“. Sogar das Bayerische Fernsehen berichtete zwei Wochen lang über das „Brot der Bayern“ und erinnerte an die Tradition und die Kultur des Bäckerhandwerks.
Kreishandwerksmeister Ernst Maler gratulierte den prämierten Betrieben zur Auszeichnung. Urkunden des „Deutschen Brotinstituts“ erhielten die Bäckereien Glaab (Schwandorf), Scherl (Schwandorf), Kosler (Maxhütte-Haidhof), Schmid (Burglengenfeld), Weiß (Wernberg-Köblitz) und Scheitinger (Dieterskirchen). Mit diesem Qualitätssiegel können die Betriebe in ihrem Laden werben.
Brotprüfer Manfred Stiefel (sitzend) gratulierte den Vertretern der prämierten Bäckereien zu den guten Produkten, mit denen sie sich der Bewertung stellten.
Text und Bild: Kreishandwerkerschaft